Die Dorfgemeinschaft stärken
Bücherei in Burgschwalbach in neuen Räumen - "Rat der Alten" bündelt Wissen und Erfahrung
In kleinen Schritten nimmt Burgschwalbach Anlauf für eine umfangreiche Erneuerung des Ortes. Ein wichtige Funktion nimmt dabei das Dorfgemeinschaftshaus ein, das mehr und mehr zum Treffpunkt der Bürger ausgebaut werden soll.
BURGSCHWALBACH. Eine zentrale Rolle nimmt das Dorfgemeinschaftshaus in der Dorferneuerung der Schwerpunktgemeinde Burgschwalbach ein. Es beherbergt zurzeit nicht nur den Amtssitz von Bürgermeister Harry Becker, sondern auch die Gemeindebücherei, die dort jetzt in neuen Räumen untergebracht ist. Ab sofort finden die Besucher das aktuelle Angebot an Lesestoff und neuen Medien im ehemaligen Sitzungssaal des Gemeinderates. "Mit dem Umzug bieten wir den Besuchern nicht nur mehr Platz. Gleichzeitig haben wir die Räume modernisiert und den Erfordernissen der heutigen Zeit angepasst", berichtet der Ortsbürgermeister in einem Gespräch mit der RLZ.
Neben dem Ausleihbestand sind dort jetzt auch zwei Internetplätze eingerichtet. Einer davon steht den Besuchern der Bücherei während den Öffnungszeiten kostenlos zur Verfügung. Der andere Arbeitsplatz bleibt den Mitarbeitern um Leiterin Hannelore Becker vorbehalten. "Ich sehe die Veränderung als den Beginn eines neuen Prozesses in der bereits langen Geschichte der Bibliothek", betont Becker weiter. So soll der Charakter der Lesestube als Treffpunkt der Bürger weiter verstärkt werden.
Doch nicht nur mit dem Umzug der Bücherei wird die Attraktivität des Dorfgemeinschaftshauses verbessert. So hat eine Bürgerin aus Burgschwalbach ihr Interesse bekundet, dort eine Krabbelgruppe zu eröffnen. Das Haus soll zum offenen Treff der Bürger aus allen Generationen werden. Eine weitere tragende Rolle sollen dort die alten Menschen des Ortes spielen. Am Donnerstag, 14. Februar, ist dort das erste Altencafé geplant.
"Wir wollen einen ,Rat der Alten" gründen. Er soll kein Entscheidungsgremium werden, sondern als Plattform dienen, auf der das Wissen und die Lebenserfahrung der Senioren gefragt ist", betont Becker. Viele ältere Bürger seien gefrustet, dass sie im Beruf oder in der Gesellschaft nicht mehr gefragt sind, doch für ein Dorf sei diese Erfahrung sehr wichtig.
"Diese Kompetenzen dürfen wir nicht brachliegen lassen. Sie sind in allen Bereichen des dörflichen Lebens gefragt", meint der Bürgermeister. Als ein Beispiel nannte er die Burgschwalbacher Rentnerband, die handwerklich im Ort aktiv ist und Verantwortung übernimmt. "Alte Menschen haben oft junge Ideen. Damit können sie den Begriff ,Heimat" neu definieren", so Becker abschließend. So sollen auch für die Senioren im Dorfgemeinschaftshaus Computerkurse angeboten werden, in die auch Jugendliche mit einbezogen werden. Dabei können die Jüngeren nicht nur viel von den Älteren lernen, sondern auch umgekehrt.
Dreh- und Angelpunkt des Erfahrungsaustauschs wird das Dorfgemeinschaftshaus sein. Uli Pohl
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 6. Februar 2010, Seite 21 (0 Views)
Das Dorfgemeinschaftshaus unterhalb der Burg Schwalbach spielt in den Plänen der Dorferneuerung ein wesentliche Rolle. Es soll zu einem Treffpunkt und Ort der Kommunikation für die Bürger aller Generationen werden. Am Donnerstag, 11. Februar, um 14 Uhr ist dort der Auftakt für das Altencafé, das zu einer regelmäßigen Einrichtung werden soll. Foto: Uli Pohl
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