Geschichte
790 erste urkundliche Erwähnung Burgschwalbachs – Squalbach. Karl der Große übergibt am 9.6.790 dem Abt des Klosters Prüm die Schenkungsurkunde für Güter aus dem Lahngau.
1089 Als Prümeruntervögte von St. Goar begegnen uns die Katzenelnbogener.
Um 1185 erwerben die Grafen von Katzenelnbogen die Prümsche Vogtei und greifen auf das untere Palmbachtal über. Durch mehrere Erbteilungen der Grafschaft erhält Eberhard V. 1352 Burgschwalbach und Laufenselden. Graf Eberhard (geb. 1322) heiratete 1367 o. 1368 Gräfin Agnes von Diez. Als Mitgift erhält er das Gericht Panrod (Nachbardorf).
Ab 1368 bis 1371 unter Graf Eberhard V. von Katzenelnbogen wird die gewaltigste Burg Mittelnassaus zum Schutz der Länder an der Aar erbaut. Die Bauzeit ist nicht nachweisbar und dürfte länger gedauert haben. Evtl. Rückschluss auf Stadtrechte 1368.
1479 kommt das Kirchspiel Burgschwalbach an den Landgrafen Heinrich III. von Hessen.
Später an Graf Philipp den III. von Nassau-Weilburg. 1536 führte dieser die Reformation in Burgschwalbach ein.
1561 erhält Graf Albrecht von Nassau-Weilburg, Sohn des 1559 verstorbenen Grafen Philipp III. von Nassau-Weilburg, vorläufig und durch Erbteilung 1571 endgültig das Amt Burgschwalbach.
1583 Graf Albrecht von Nassau-Weilburg lässt einen der Sauerbrunnen in Zollhaus fassen.
Das Sauerwasser muss wohl schon zur Römerzeit genutzt worden sein (siehe Tafel in Zollhaus an der „Römerquelle“).
1594 erhält durch Erbteilung Graf Wilhelm von Nassau-Weilburg das Amt Burgschwalbach.
Er residierte selbst im Schloss und seine Gemahlin Erika bekam dasselbe als Witwensitz. Sie starb 1628. Nach einem Inventarverzeichnis aus diesem Jahr 1628 scheint es unter Gräfin Erika sehr wohnlich eingerichtet gewesen zu sein. Es gab für die Korrespondenz einen Sekretär, für notarielle Geschäfte einen Kanzler, einen Hofmeister für die Hofhaltung und einen Hofgärtner und Hofbäcker. Schon früh gab es eine Wasserleitung aus dem Präbachtal kommend quer über den Eichelberg zur Burg und gewährte den Burgbewohnern eine ausgezeichnete Wasserversorgung.
1629 kommt das Amt Burgschwalbach an den Grafen Johann von Nassau – Idstein.
1656 ist die erste Eisenerzerzeugung der Michelbacher Hütte nachweisbar
(gegeründet von Graf Johann von Nassau-Idstein).
1684 – 86 lässt ein Graf Johann von Nassau-Idstein anstelle der abgetragenen herrschaftlichen Aarmühle einen Eisenhammer in Zollhaus errichten. Dieser stand bis ins 19. Jahrhundert in engem Kontakt mit der Michelbacher Hütte. Der Betrieb endete 1905/1906.
1705 Burgschwalbach und Kirberg bilden einen neuen Verwaltungsbezirk, da der Keller von Burgschwalbach nach Kirberg übersiedelt und nun für beide Ämter zuständig ist.
1721 kommt Burgschwalbach nach Aussterben der jüngeren Idsteiner Linie zunächst an Ottweiler-Saarbrücken und 1728 an Nassau-Usingen. Grenzsteine „NU“ bezeugen dies.
1737 waren im Schloss Burgschwalbach umfangreiche Reparaturen erforderlich. Der herrschaftliche Baumeister Stengel zu Usingen schlug vor, das Schloss, das in sehr ruinösem Zustand war, verfallen zu lassen. In der Kapelle, in der schon früher Getreide gelagert wurde, wurde ein zweiter Speicher eingerichtet. Diese Kapelle enthielt früher einen aus dem Jahre 1517 stammenden Flügelaltar, der sich heute im Landesmuseum Wiesbaden – allerdings nicht in der Ausstellung befindet. 1738 im Mai wurden Fenster, Türen, das aus Holz und Schiefer bestehende Dach und das gesamte Mobiliar mit den eisernen Öfen versteigert.
1793 dient die zum Teil noch erhaltene Ringmauer den Burgschwalbacher Bürgern als bequemer Steinbruch.
Am 1. Jan. 1803 bildete man aus den Ämtern Katzenelnbogen und Burgschwalbach mit dem Gericht Kettenbach und dem Dorf Schiesheim das neue Amt Katzenelnbogen.
Die noch 1806 bestehenden 62 Ämter wurden im neu gebildeten Herzogtum Nassau 1816 auf 28 reduziert. Burgschwalbach gehörte nun zum Amt Diez.
1817 wurde von der nassauischen Regierung das Torhaus am Eingang der Burg an den Zimmermeister Schnabel verkauft.
1854 vererbt an Philipp Heinrich Schnabel, der das Gebäude erweiterte und 1858 eine Restauration errichtete.
1903 baute Familie Schnabel ein Gästehaus „Haus Anna Marie“ auf der anderen Straßenseite. Es wurde oft als „Kurhaus“ bezeichnet. Irgendwann muss die Gaststätte wohl wieder in Staatsbesitz gegangen sein. Familie Schnabel wird 1931 als Pächter genannt. Die Burg ging wohl 1866 in Preußischen Staatsbesitz und nach Gründung des Landes Rheinland-Pfalz 1946 in Landesbesitz über. Der Einbau einer Wohnung in der Ruine der ehemaligen Burgkapelle erfolgte im Kriege, als die Familie Schlingensiepen in Wuppertal ausgebombt war. Die Gaststätte wurde von Grund erneuert und modernisiert und von den Familien Schlingensiepen und Wagner bis Mitte des Jahres 1980 betrieben.
1946/47 Renovierung
1970 ff umfangreiche Renovierungsarbeiten und Rückbau der Burg in den ursprünglichen Zustand durch das Land Rheinland-Pfalz. 1980 – 1982 Einbau einer Gaststätte im Palas.