Referat beleuchtet das Glück
Vortrag vor dem ökumenischen Frauenkreis in Burgschwalbach – Offenheit ist wichtiges Kriterium
Was ist Glück? Diese Fragen haben sich nicht nur Philosophen des Öfteren gestellt. Jetzt gab es im Burgschwalbacher Gemeindesaal einen Versuch, darauf eine Antwort zu finden.
Burgschwalbach. Beim ökumenischen Frauenkreis in Burgschwalbach ging es um das Thema Glück. „In jedem von uns lebt ein unbändiger Hunger nach Glück“, sagte Inge Schmidt, die Beauftragte für die Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau im evangelischen Dekanat Diez, die für diesen Tag als Referentin gewonnen worden war.
„Die Meinungen darüber, was mit Glück gemeint ist, gehen weit auseinander“, fügte sie hinzu und erinnerte an die vielfältigen Glücksverheißungen in der Werbung, die vor allem materielle und äußerliche Bedürfnisse wecken, um glücklich zu sein. Doch obwohl es noch nie so viele Menschen gab, die sich ihre materiellen Wünsche erfüllen können, wirke die Gesellschaft nicht glücklicher. „Im Gegenteil: Man beobachtet heute ein viel größeres Unglücklichsein als in entbehrungsreichen Zeiten“, sagte die Referentin. Stress und die Angst vor der Zukunft machten mehr denn je viele Menschen unglücklich. Glück finde sich selten, indem man krampfhaft danach suche; vielmehr gelte es, im Einklang und im Frieden mit sich selbst zu sein, um dem Glück zu begegnen. Dabei falle es Frauen oft leichter, den richtigen Weg zu finden. „Frauen sind pragmatischer und finden schneller den Mut, Dinge in die Hand zu nehmen“, so Schmidt, außerdem fänden sie ihr Glück eher in inneren Werten. „Das Glück wartet überall auf uns, wenn wir nur dafür offen sind und wenn wir uns auch an den kleinen Dingen erfreuen können.“
Schmidt machte den Frauen in Burgschwalbach Mut, ihre Lebenszeit für Dinge zu nutzen, die ihnen wichtig sind, und diese nicht immer mit Ausreden zu verschieben. „Atempausen“ könnten außerdem helfen, in Krisenzeiten durch Ruhe und Gebet wieder den Weg zu finden, der neue Perspektiven eröffnet, statt sich in betäubende Aktivitäten zu flüchten. Auch Jesus habe während der Anfechtung solche Zeiten eingelegt. „Höre auf deine innere Stimme, und wende dich dem zu, was dich berührt. Darin liegt der Weg zum Glück“, beendete die Referentin ihren anregenden Vortrag.
Im hübsch geschmückten Gemeindesaal hatten die evangelischen und katholischen Frauen anschließend Gelegenheit, das Thema zu vertiefen und ihre eigenen Erfahrungen und Gedanken über das, was glücklich macht, auszutauschen. Was zum Glück dazugehört, das fand sich schließlich als Früchte an einem Baum – wieder mit Gedanken, die den Nachmittag anschaulich zusammenfassten.
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Dienstag, 3. August 2010, Seite 19
Inge Schmidt (stehend, rechts) referierte beim ökumenischen Frauenkreis in Burgschwalbach über das Glücklichsein.
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