Ortsgemeinde: Umleitungsstrecke wird zur Problemzone
Verkehr Anlieger beklagen schlechten Zustand der Fahrbahn – Polizei rechtfertigt Kontrollen
Burgschwalbach. Die Umleitungsstrecke durch die „Au“, zwischen Zollhaus und Burgschwalbach, die im Zuge des Ausbaus der K 64 eingerichtet worden ist, sorgt nach einer ruhigen Anfangsphase nun für Diskussionsstoff. Anwohner kritisieren den schlechten Zustand der Fahrbahn, der sich in den vergangen Tagen durch den starken Regen weiter verschlimmert hat. Für die Anlieger eine unzureichende Perspektive, schließlich dauern die Bauarbeiten bis zum Ende des Jahres.
Bürger wandten sich bereits an die Verbandsgemeinde Hahnstätten, mit der Bitte, Schritte in die Wege zu leiten, die den Straßenzustand verbessern. Hinzu kam nun eine Polizeikontrolle, die die Gemüter der Anwohner erregte. Die Umleitungsstrecke ist nur für Burgschwalbacher Bürger, öffentlichen Busverkehr sowie Ver- und Entsorgungsfahrzeuge eingerichtet worden. Durch die Anwohner insbesondere der Straßen „Auf der Au“ und „In der Seite“ kam es in der Folge immer wieder zu Beschwerden über Verkehrsteilnehmer. Moniert wurde wiederholt, dass bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 zu schnell gefahren und das Rotlicht der Baustellenampeln und das Zusatzschild „Anliegerverkehr frei“ missachtet würde.
Die Polizei Diez reagierte auf die Beschwerden mit einer Kontrollaktion durch Beamte der Bereitschaftspolizei. Die überprüfte am Mittwoch, zwischen 13.30 Uhr und 17.30 Uhr, in der Problemzone insgesamt 112 Fahrzeuge. Dabei wurden 33 Verwarnungen wegen unberechtigtem Befahren der Umleitung, vier Verwarnungen für Gurtmuffel, neun Kontrollaufforderungen wegen Mängeln an Fahrzeugen und nicht mitgeführten Dokumenten ausgesprochen. Wie die Polizei Diez weiter mitteilte, setzen die Beamten die Kontrollen zu unregelmäßigen Zeiten fort.
Dabei steckt die Polizei jedoch in einem Dilemma, wie Karl Hofstätter, Leiter der Inspektion Diez, in einem Gespräch mit der RLZ äußerte. Die Polizei habe die konkreten Bürgerbeschwerden zum Anlass genommen, entsprechende Kontrollen vorzunehmen. Prompt, schon fast wie erwartet, würde sich nun darüber beschwert, mit welch großem Aufwand und unter Verschwendung von Steuergeldern die Polizei dort Kontrollen durchführe. „Habt ihr nichts Besseres zu tun?“ Oder: „Fangt die Schwerverbrecher!“ seien nur einige Sprüche, die sich die jungen und frisch zu Kommissaren ausgebildeten Beamten hätten anhören müssen. Einigen Bürgern sei es zu viel gewesen, den ortsunkundigen Beamten zu erklären oder nachzuweisen, dass sie berechtigte Anlieger sind. „Gerade das aber liegt in der Natur der Sache einer solchen Anliegerkontrolle. Zur Verkehrserziehung gehören halt auch unliebsame Kontrollen von Klein- oder Bagatellverstößen“, betonte Hofstätter. Die jungen Beamten der Bereitschaftspolizei verdienten Anerkennung und Respekt, da sie sich „manch unflätige und unsachliche Unmutsäußerung“ geduldig anhörten, freundlich antworteten und korrekt gehandelt hätten. up
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Freitag, 22. Juni 2012, Seite 22
Stark frequentiert ist die Umleitung in der „Au“. Das hat mit dem Regen der vergangenen Tage zu Schäden in der Fahrbahn geführt. Bei trockenem Wetter bilden sich dichte Staubwolken, die die Straßen verschmutzen. Foto: Uli Pohl
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