Ortsgemeinde: „Unser Dorf hat Zukunft“: Landrat ehrt die Sieger
Feierstunde Kreissieger Obernhof lud zu gelungenem Dorfabend Von unserem Redakteur Tobias Lui
Obernhof. Wie wichtig die positive Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes gerade im ländlich geprägten Rhein-Lahn-Kreis ist, machte Landrat Günter Kern am Mittwochabend im Dorfgemeinschaftshaus von Obernhof klar: Dort ehrte er die erfolgreichsten Gemeinden aus dem Rhein-Lahn-Kreis beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Obernhof, Kreissieger der Hauptklasse, hatte hierzu einen abwechslungsreichen Dorfabend organisiert.
„Letztlich sind alle Gewinner“, lobte Kern die 13 Teilnehmer aus dem Kreis. „Denn sie alle bieten Anschauungsunterricht in Sachen Heimatliebe.“ Engagement für das eigene Dorf sei eminent wichtig, schließlich würden die aktuellen Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung düstere Aussichten bieten: „Jahr für Jahr geht die Einwohnerzahl eines Dorfes wie Becheln verloren, nämlich 666 Bürger“, sagte der Landrat. Letztlich hätten nur aktive Gemeinden auch eine Zukunft. Kern zeichnete die erfolgreichsten Teilnehmer aus und ging auf deren Stärken ein:
Kreissieger Obernhof überzeugte die Jury in der Hauptklasse mit einem für die geringe Einwohnerzahl (355) erstaunlich großen Kulturangebot. Außerdem erfolge eine große Identitätsfindung durch den Weinanbau und der guten Vermarktung der Produkte. Weitere Kriterien für die Auszeichnung: der erfolgreiche Bürgerstammtisch und die sachgerechte Pflege des Ortsbildes. Im alten Ortskern wurden mehrere Gebäude liebevoll saniert.
Beim Zweitplatzierten der Hauptklasse, Oberneisen, hob Kern die konsequente Umsetzung des Dorferneuerungskonzeptes und die touristische Qualitätssteigerung durch das Fossilienmuseum hervor. Dachsenhausen, Drittplatzierter der Hauptklasse, punktete durch die neu geschaffene Dorfmitte mit Bürgerhaus und Bushaltestelle. Außerdem sorgen 13 Dorfvereine für ein großes Freizeitangebot. Platz eins in der Sonderklasse holte sich Burgschwalbach. Das Dorf punktete durch großes bürgerschaftliches Engagement, die Integration der Jugend und die hohe Zahl an Gewerbetreibenden. Der Landrat lobte auch die geschmackvolle Umgestaltung des Friedhofs und die Sanierung der Leichenhalle. Knapp dahinter landete Winden auf Platz zwei der Sonderklasse. Dort sind alle öffentlichen Gebäude mit regenerativen Energien ausgestattet, Dorfladen und Internetcafé sorgen für eine gute Infrastruktur. Als sinnvolle Maßnahme betrachtete die Jury auch die Heranführung von Kindern an die Imkerei. Platz drei in der Sonderklasse ging an Nochern. Der Ort zeichnet sich durch seine Aktivitäten im Weinbau und den sanften Tourismus aus. Es besteht ein ausgeprägtes bürgerschaftliches Engagement, was sich auch in den Grünanlagen zeigt. Außerdem führt ein eigens geschaffener Werbeslogan zu einer großen Identitätssteigerung bei der Bevölkerung.
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Freitag, 28. September 2012, Seite 17
Platz eins beim Kreisentscheid erreichte Burgschwalbach. Foto: T. Lui
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