Ortsgemeinde: Wird Ehrenfried Bastian neuer Ortsbürgermeister?
Politik Burgschwalbacher Rat bestimmt Nachfolger von Claus-Harry Becker Von unserem Redakteur Uli Pohl
Burgschwalbach. Seit dem plötzlichen Tod des Ortsbürgermeisters Claus-Harry Becker im September des vergangenen Jahres, führt Ehrenfried Bastian, Erster Beigeordnete der Gemeinde, die Amtsgeschäfte kommissarisch. Da sich während einer Frist kein Kandidat für die Wahl eines Nachfolgers fand, bestimmt am kommenden Dienstag, 5. Februar, 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus, der Gemeinderat den neuen Ortsbürgermeister. Dabei wird die SPD-Fraktion aus ihren Reihen Ehrenfried Bastian vorschlagen.
Die SPD verfügt im Rat über neun Sitze, die CDU über vier und die FWG über drei Mandate. „Mitglieder aus den anderen Fraktionen haben bereits ihre Unterstützung signalisiert“, berichtet Ehrenfried Bastian in einem Gespräch mit der RLZ. So ist es wahrscheinlich, dass er die Nachfolge von Claus-Harry Becker antritt. Das allerdings nur bis zur nächsten Kommunalwahl im Sommer 2014. Erst dann will Bastian entscheiden, ob er sich für eine weitere Amtszeit dem Votum der Bürger stellt. Der 54-Jährige ist ein Mann vom Fach, arbeitet als Diplom-Verwaltungswirt beim Ordnungsamt der Stadt Wiesbaden. „Ich habe die Kommunalverwaltung von der Pike auf gelernt“, betont Ehrenfried Bastian. Der Erste Beigeordnete hebt weiter die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat hervor und hofft auf eine ebenso gute Kooperation mit den Bürgern. „Der Tod von Claus-Harry Becker hat Burgschwalbach vor eine schwere Aufgabe gestellt. Dank der konstruktiven Arbeit im Rat haben wir diese Aufgabe gut bewältigt. Und das wird sicher auch so bleiben“, sagt Bastian.
Oberste Priorität für die Gemeinde sei jetzt das Sparen: „Burgschwalbach hat einen hohen Schuldenstand. Dafür haben wir aber große Projekte, wie den Umbau der Mehrzweckhalle oder den Ausbau der K 64 erfolgreich abgeschlossen. Jetzt müssen wir erst einmal kürzer treten.“ Die finanzielle Situation werde sich in den kommenden Monaten durch noch nicht erhaltene Zuschüsse für die Mehrzweckhalle leicht verbessern. Weiterer finanzieller Druck könne durch den Verkauf von Bauplätzen im Neubaugebiet „In der Seite“ abgebaut werden. Dort stehen noch zehn Plätze mit verschiedenen Grundstücksgrößen zum Verkauf.
Trotz der angespannten Kassenlage komme mit der Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses ein weiterer dicker Brocken auf die Gemeinde zu. Priorität dabei habe das Dach, das abgedichtet werden müsse. Stolz ist Bastian auf die Veränderungen in der Gemeinde, die durch die Dorfmoderation angestoßen wurden. „Dazu zählt der Rat der Alten und das Altencafé. Beides ist zu einem Selbstläufer geworden. Aber auch das Jugendparlament mit der Verwaltung des Jugendraums arbeitet eigenverantwortlich.“
In seiner möglichen Amtszeit bis zur Kommunalwahl bildet das Beseitigen der Häuser- Leerstände einen weiterer Schwerpunkt. Weiter sollen noch mehr Bürger „an den Tisch geholt“ und in die Arbeit des Ortes integriert werden. Ein Prozess, der auch Claus-Harry Becker sehr am Herzen lag. In regelmäßigen Einwohnerversammlungen sollen die Burgschwalbach über das Geschehen im Ort informiert und für die Realisation weiterer Projekte gewonnen werden. Auch die Dorfmoderation wird weitergeführt. Während die Lücke des Ortsbürgermeisters jetzt wieder geschlossen werden kann, ist eine weitere Position, die von Claus-Harry Becker besetzt wurde, weiter vakant. Bisher hat sich noch kein Sozialdemokrat gefunden, der den Vorsitz im SPD-Ortsverein übernimmt.
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 2. Februar 2013, Seite 13
Ehrenfried Bastian ist in Burgschwalbach geboren
und aufgewachsen. Seit seinem 16. Lebensjahr ist er in der SPD politisch aktiv. Foto:Uli Pohl
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