Ortsgemeinde: Zweiter Bauabschnitt der Burg vor dem Ende
Sanierung Gerüst am Bergfried wird abgebaut – Abschluss im November.Von unserem Redakteur Uli Pohl
Burgschwalbach. Ab kommender Woche wird eines der Wahrzeichen von Burgschwalbach wieder nach und nach sichtbar. Dann beginnt das Ausrüsten des Bergfrieds der Burg Schwalbach, der seit dem vergangenen Winter hinter einem Gerüst verschwunden ist. „Im November sollen die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt der Burg Schwalbach abgeschlossen sein“, informierten Martin Hertlein und Kerstin Neeb von der Niederlassung des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetrauung (LBB) in Diez in einem Treffen mit der RLZ in der luftigen Höhe des Bergfrieds.
Der zweite Bauabschnitt begann 2012. Die Gesamtkosten betragen rund zwei Millionen Euro. Im vergangenen Jahr wurde die Sanierung der Ringmauer Nordwest, mit Gewölbe unter dem Westbau und der Kapelle abgeschlossen. Weiter wurden abgetragene Mauerstücke vor dem Torbau wieder aufgemauert. Im September 2012 begann die Einrüstung des Bergfrieds. Danach konnten weitere Voruntersuchungen am Bergfried vorgenommen werden.
Dazu zählten ergänzende statische und bauhistorische Untersuchungen sowie eine weitere Bestandsaufnahme und baubiologische Maßnahmen. In diesem Jahr folgten die Sanierung des Bergfrieds ohne die Schildmauer sowie die restliche Verfugung der Oberflächen an der Kapelle, die witterungsbedingt im Herbst 2012 nicht mehr ausgeführt werden konnte. Begleitend gab es weitere Untersuchungen am Bergfried, aus denen neue Erkenntnisse über die Entstehung der Burg gewonnen werden konnten. „Insgesamt wurden an der Burg bisher 15 700 Arbeitsstunden geleistet, 275 Tonnen Stein bewegt sowie 1800 Quadratmeter Oberfläche mit mehr als 6000 Säcke speziellem Mörtel verputzt und verfugt“, nannte Martin Hertlein nur einige Zahlen. „Das Besondere an den vielen Dingen, die hier bewegt wurden, waren drei Tonnen Taubenkot, die sich über die Jahrzehnte im Bergfried ansammelten.
Trotz dem bevorstehenden Ende des zweiten Abschnitts, wird die Burg weiter Baustelle bleiben, auch wenn die Finanzierung für den dritten Abschnitt noch im nächsten Haushalt des Landes festgelegt ist.
Für den dritten Bauabschnitt, der je nach Finanzierung für 2014/2015 geplant ist, wurden bereits im Juni die Bauunterlagen dem Ministerium der Finanzen vorgelegt. Er umfasst die Stützmauern im Hang sowie das westliche und östliche Wirtschaftsgebäude, einschließlich der Schildmauer. Weiter werden die restlichen Mauerwerke an der Ringmauer Nord, Nordost, Ost mit Ostturm und Gefängnisturm sowie der Ringmauer Südost mit Pächterwohnhaus, Tordurchfahrt, Palas und in den Höfen abgearbeitet.
Rh.-Lahn-Ztg. Diez Donnerstag, 31. Oktober 2013, Seite 20
Ein Blick aus der luftigen Höhe des Bergfrieds, wie er in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr möglich ist. Vom Gerüst aus ist die sanierte Kapelle und im Hintergrund das Dorfgemeinschaftshaus im Ortskern zu sehen. Foto: Uli Pohl
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