Ortsgemeinde: Wird das Torhaus Burgschänke?
Gastronomie Nutzungskonzept erstellt – Machbarkeit und Finanzierbarkeit prüfen. Von unserer Redakteurin Katrin Maue-Klaeser
Wieder einen gastronomischen Betrieb auf Burg Schwalbach anzusiedeln, ist durchaus im Interesse der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE): „Wir wollen die Burg dem Ort zurückgeben“, betont Angela Kaiser-Lahme, Leiterin der Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer in der GDKE. Daher hat die Landesinstitution von dem Königswinterer Unternehmensberater mit Hotellerieerfahrung Nikolai von Solodkoff ein Nutzungskonzept entwickeln lassen. Dieses regt allerdings eine andere Aufteilung als bisher an: „Keimzelle der Gastronomie soll nach dieser Konzeption das Torhaus sein“, erklärt Generaldirektor Thomas Metz.
In diesem Gebäude, das zuvor als Wohnhaus des Pächters diente, während die Gasträume der Palas beherbergte, könne eine Burgschänke Platz finden, sozusagen ein Zurück zu den Wurzeln. „Das war auch die erste gastronomische Nutzung der Burg im 19. Jahrhundert“, sagt Kaiser-Lahme. Damals war im Torhaus ein Gasthof untergebracht, und im Innenhof der Burg wurde sogar ein einfacher Tanzsaal angebaut, berichtet sie. „Es war seinerzeit ein gesellschaftliches Zentrum für die Ortschaft“, erklärt Kaiser-Lahme. In den 1980er-Jahren sei ein neues Gastro-Konzept entwickelt worden, demzufolge im Torhaus die Pächterwohnung untergebracht war und die Gaststätte im Palas Platz fand. „Dort gibt es auch noch eine Küche, deren weitere Nutzung geprüft werden muss.“
Der Charme der Torbau-Lösung: Die Südostseite der Burg mit der Freifläche hinter dem Torbogen und dem herrlichen Blick über den Ort Burgschwalbach und die angrenzenden Höhen könnte für Außengastronomie genutzt werden. „Ein Ausflugslokal hat der Planer vorgeschlagen, der Palas mit seinen großen Räumen könnte dann für Veranstaltungen vermietet werden“, gibt Kaiser-Lahme wieder. Allerdings, so betont sie, dürfe eine Nutzung nicht den öffentlichen Zugang zur Burg verhindern. Informationen zur Historie des Komplexes sollten ebenfalls im Palas Platz finden. „Unser Ziel ist eine Belebung der Burg und die Vermittlung zwischen den Interessen der Bevölkerung und potenzieller Pächter“, sagt die Direktorin. Vorrang habe ein stufenweise realisierbares Konzept, sodass ein Ausflugslokal frühzeitig realisiert werden könne, ohne sich andere Nutzungsmöglichkeiten zu verbauen.
Torbau, Pförtnerhaus und Palas werden in der ersten Jahreshälfte bautechnisch und denkmalschützerisch untersucht. „Die Bestandsaufnahme bildet dann die Basis einer Machbarkeitsstudie“, erklärt Stefan Schuh vom Referat Landesbau im Finanzministerium. Auf die Machbarkeitsstudie folgt ein Finanzplan, der zeigen soll, ob eine gastronomische Nutzung mit vertretbarem finanziellem Aufwand ermöglicht werden kann. Sollten alle Prüfungen positiv verlaufen, lautet das Ziel, mit dem Abschluss der Sanierung 2017 auch die Burgschänke eröffnen zu können. kat
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 28. März 2015, Seite 20
Wo hinter dem Torbogen noch Baumaschinen stehen, könnte in zwei Jahren eine Außengastronomie ihren sonnigen Aussichtsplatz finden.
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