Ortsgemeinde: Burgschwalbach beugt künftigem Hochwasser vor
Schadensregulierung Vereinbarung mit Verbandsgemeinde getroffen. Von unserem Redakteur Uli Pohl
Burgschwalbach. Burgschwalbach hat sich in Absprache mit der Verbandsgemeinde Hahnstätten für die gemeinsame Planung eines Hochwasserschutzkonzepts für das Palmbachtal ausgesprochen. Die Verwaltung wurde beauftragt, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Weiter will die Ortsgemeinde Burgschwalbach die Hälfte der Kosten für das Konzept tragen, die nicht durch Zuschuss gedeckt sind. Hintergrund sind die Schäden, die im vergangenen Sommer durch einen Starkregen im Ort entstanden sind.
Mit dem Hochwasserschutzkonzept will die Gemeinde künftigen Schäden vorbeugen. In einem Gespräch mit dem Mainzer Umweltministerium wurde zuvor empfohlen, ein solches Konzept zu erstellen, um in Zukunft besser gewappnet zu sein. Ein Planer wurde beauftragt, die Grundlagen für das Konzept zu ermitteln. Darin enthalten ist auch eine umfangreiche Bürgerbeteiligung. In mehreren Veranstaltungen will die Gemeinde über das Projekt informieren. Die Kosten für die Planung des Schutzkonzepts belaufen sich auf circa 10 000 Euro. Das Land hat dazu einen Zuschuss von 90 Prozent in Aussicht gestellt. Da es auch Interessen der Verbandsgemeinde berührt, hatte der Haupt- und Finanzausschuss der VG bereits eine Beteiligung von fünf Prozent an der Gesamtsumme beschlossen. Das Konzept soll in diesem Jahr aufgestellt und 2016 mit der Umsetzung begonnen werden.
Für dieses Jahr genießt zunächst die Beseitigung der Hochwasserschäden Priorität. Die Kosten dafür liegen bei knapp 50 000 Euro. Auch dafür hat Burgschwalbach die Verbandsgemeinde beauftragt, einen Zuschussantrag und einen Antrag auf vorzeitigen Baubeginn zu stellen. Schäden an Brücken und Durchlässen, die schon zu klein oder marode sind, werden nicht gefördert. Dazu stehen mögliche Zuschüsse aus dem Investitionsstock des Landes bereit, die ebenfalls beantragt werden müssen. „In diesem Jahr sollen jedoch noch die Brückendurchlässe gereinigt werden, damit im Fall eines erneuten Hochwassers mehr Abfluss gewährleistet ist“, berichtete Ortsbürgermeister Ehrenfried Bastian aus der jüngsten Ratssitzung.
Die Schäden am Gewässer direkt sind jedoch wieder zuschussfähig. Die werden jetzt zusammengestellt. Auch hier sind bis zu 90 Prozent Zuschüsse der Kosten möglich. Die Verbandsgemeinde übernimmt dafür ebenfalls die Abwicklung der Zuschussanträge. In Absprache mit der VG hat Burgschwalbach zugesagt, die restlichen Kosten zu tragen. Weiter stimmte der Ortsgemeinderat für den Rückbau des Wehres am Palmbach zwischen Burgschwalbach und Zollhaus. Nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie muss der Gewässerunterhaltungspflichtige, in diesem Fall die Verbandsgemeinde, solche Hindernisse zurückbauen. Die Kosten belaufen sich auf rund 50 000 Euro und werden ebenfalls mit 90 Prozent gefördert. Voraussetzung für den Zuschuss ist eine naturnahe Gestaltung.
Offen bleibt zunächst die Sanierung des Palmbachdurchlasses am Radweg in Zollhaus. Da der Schaden nur über den Investitionsstock gefördert werden kann, soll diese Stelle bis zur Vorlage des Hochwasserschutzkonzeptes zurückgestellt werden. Die Stelle sei zunächst provisorisch abgedichtet worden. Zurzeit gehe davon keine Gefährdung der Radfahrer und Anwohner aus. Perspektivisch sei eine Erneuerung jedoch vorgesehen.
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Mittwoch, 6. Mai 2015, Seite 15
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